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Ein Abend in Ecuador

17.09.2017

Vom Tango bis zu Empanadas

Musikschule stellt Ecuador musikalisch, kulinarisch und bildlich vor


Bei eher herbstlichen Wetter lud die Musikschule Leiningerland am zweiten Septemberwochenende zu einem ‚Abend in Ecuador‘ in die Aula des Leininger-Gymnasiums ein und entführte das gut besetzte Auditorium zu einer ganz besonderen Reise nach Südamerika. Dabei sollten gleich mehrere Sinne angesprochen werden, so versprach es im Vorfeld Schulleiter Richard Martin. Diesem Versprechen wurde der Abend mehr als gerecht, was einer Vielzahl von eifrigen Akteuren zu verdanken war.

Mit wunderschönen Anden-Melodien bis zu eingängigen Tangos aus der Neuzeit wurde das Gehör sehr gut bedient: Gleich zu Beginn zauberten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a des Leininger-Gymnasiums unter der Leitung von Silke Egeler-Wittmann das Flair Südamerikas in die eher nüchterne Atmosphäre der Schul-Aula. Mit einem Tango-Mix und ‚La Bamba‘ stimmte die Musikklasse mit einer großen Bandbreite von Instrumenten das Publikum schwungvoll auf den Abend ein. 

Sehr überzeugend stellten sich anschließend Wettbewerbs-Preisträger der Musikschule dar und präsentierten  als Solisten und in Ensembles den Facettenreichtum des Tangos in vielen Variationen. Der Höhepunkt des ersten Teils bediente Auge und Ohr gleichermaßen: Magdalena Bentner, LG-Oberstufenschülerin, die im nächsten Jahr Abitur macht, berichtete in einem Bildervortrag von ihrer mehrwöchigen faszinierenden Rundreise durch Ecuador. Informativ, unterhaltsam und mit vielen persönlichen Eindrücken gewürzt, gab sie den „Mitreisenden“ im Saal einen interessanten Einblick über Land und Leute – eine gute Basis für das Eintauchen in die Musik der weiteren Konzertbeiträge.

 Und dann kam erst einmal die Pause – und was für eine Pause! Die Zuschauer oder auch Zuhörer verwandelten sich in Gourmets. Sie erwartete ein Buffet, bei dem sich die Tische bogen. Mehrere Eltern von Musikschülern bereiteten mit viel Liebe und Aufwand Köstlichkeiten zu, um die Gaumen mit südamerikanischen Speisen zu verwöhnen. Derart gestärkt ging es dann in den zweiten Teil des Abends, der ganz vom Jugendorchester Grünstadt (Leitung: Richard Martin) gestaltet wurde. Mit einem Klassiker der Gruppe Simon & Garfunkel, die 1970 eine alte Melodie peruanischer Indianer  zum damaligen Hit mit Ohrwurmcharakter „El Condor Pasa“ arrangierten, brachte das Orchester eingangs die Zuhörer zum Schwelgen und stimmte sie auf Musik ein, die ihren indianischen Ursprung nicht verleugnete. Vor allem bei der nachfolgenden Ecuador-Suite führte das Orchester die für das Andenhochland charakteristische Mischung aus musikalischen Einflüssen der Nachkommen der Inka und der spanischen Eroberer eindrucksvoll vor Augen. Sich überlagernde Rhythmen – typisch für Musik aus Südamerika , fröhliche Musik, die zu Dorffesten gespielt wird, aber auch tiefe Melancholie wurden vom Orchester überzeugend klangreich vermittelt. Zwischen die einzelnen Sätze reihten sich perfekt Andenmärchen ein, die von Johanna Riedel, Ruth Mell und Alfred Graf Strachwitz eindrücklich vorgetragen wurden und dem Publikum einen tiefen Eindruck in das Seelenleben der Landsleute gaben. Als Überraschungsgast stellte sich zum Schluss ‚Carlos‘ vor, der zufällig von der Veranstaltung erfahren hatte und als Ecuadorianer spontan seinen musikalischen Beitrag in landestypischem Poncho und originalen Instrumenten den begeisterten Zuschauern darbot. Damit wurde der „Abend in Ecuador“ bestens und sehr authentisch abgerundet.  Als Fazit bleibt zu bemerken: Die Veranstaltung bewies einmal mehr, dass die Zusammenarbeit der Musikschule mit dem Leininger-Gymnasium bestens auf allen Ebenen funktioniert und viele musikalische Leckerbissen hervorbringt. Das Publikum honorierte das Ergebnis mit langem Applaus und einer ansehnlichen Summe im Spendenkörbchen, die der weiteren Orchesterarbeit zugutekommt.