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Wales-Austausch

13.09.2016

Samstag

Als wir uns am Samstagabend am Bahnhof in Grünstadt trafen, waren alle sehr aufgeregt und nervös. Die Fahrt war lang, da wir aber allerlei zur Ablenkung mitgenommen hatten, wurde uns nicht langweilig. Als dann gegen 4 Uhr morgens fast der ganze Bus endlich schlief, war es angenehm ruhig. Auf der Fähre konnten wir  einen schönen Sonnenaufgang erleben. Es wurden allerlei Jelly Beans gekauft und jeder, der eines davon aß, hoffte ein genießbares zu bekommen, da es u. a. die Geschmacksrichtungen Hundefutter, Stinkesocken und verottetes Ei gab. Daraufhin fuhren wir durch Großbritannien und kurz vor unserem Eintreffen hatte jeder die Chance, sich frisch zu machen. Dann war der große Moment endlich gekommen: die Verlesung der Partner/innen. Es wurden die Koffer geholt und dann konnte jeder zu seiner Familie. Für den Rest des Tages stand es uns frei zu tun, was wir wollten, und viele spielten Fußball spielen oder gingen zum Beispiel in eine Trampolinhalle. Danach wurde in jeder Familie gut gegessen und so endete unser Anreisetag und unser erster Tag in Wales. 

Akif Umminger.

Sonntag

Nach einer 16-stündigen Busfahrt sind wir am Sonntag leicht erschöpft, aber wohlbehalten in Cardiff/Wales angekommen. Die Lehrer, Schüler und Gasteltern begrüßten uns sehr herzlich und nahmen ihre deutschen Gäste in Empfang.

Montag

Unseren ersten Ausflug machten wir am Montag nach Mumbles, einer kleinen Küstenstadt nahe Swansea. Bei einer Wanderung von Caswell nach Langland  waren die Anstrengungen der Busreise sehr schnell vergessen, und obwohl es recht bewölkt war, hat uns die wunderschöne Landschaft für alles entschädigt.
Im Anschluss gab es noch eine einstündige Erkundung von Mumbles.
Am Abend gingen viele Gäste mit ihren walisischen Partnern in Cardiff ins Spaßbad.

Frau Näser

Dienstag

Nachdem wir eine Stunde lang Bus gefahren sind, kamen wir bei Big Pit an. Big Pit ist ein Besucherbergwerk, in dem  die Arbeit von ehemaligen Kumpeln dargestellt wird. Es war eine harte und sehr anstrengende Arbeit. Im Museum versucht man, das zu verdeutlichen. Die Kinder mussten mit sechs Jahren anfangen, dort zu arbeiten, und es gab sehr viele Tote.   In der Mine wurde von 1880 bis 1980 gearbeitet. Für die Öffentlichkeit ist die Mine seit 1983 zugänglich.

Nach kurzer Wartezeit und einem kurzen Marsch wurden wir in zwei Gruppen mit je 23 Schülern/innen aufgeteilt.
In diesen Gruppen gingen wir erst in einen Raum, in dem einige alte Minenwerkzeuge ausgestellt waren. In einem Video erklärte ein Minenarbeiter, wie und wozu diese Werkzeuge genutzt wurden, zum Beispiel eine Art riesige Motorsäge, mit der man den Fels gefräst hat, genannt “Widowmaker”.
Anschließend gingen wir in einen weiteren Raum, der das Innere einer Miene nachstellte und in dem noch einmal gezeigt wurde, wie die Minenwerkzeuge zum Einsatz kamen z.B. wurde eine Minensprengung mit Dynamit rekonstruiert (es gab keine richtige Explosion, sondern nur den Knall, den das Dynamit damals in einer Mine verursacht hatte). Auch hier waren wieder Bildschirme, auf denen der Minenarbeiter von den Werkzeugen, der Mine, über das Leben und die Gefahren der Minenarbeiter berichtete.

Nachdem wir uns mit Helmen, Taschenlampen und Gurten, an denen Atemmasken angebracht waren, ausgestattet hatten, fuhren wir mit einem Fahrstuhl 90 Meter in die Tiefe der Kohlemiene. Unten angekommen, liefen wir durch einige “Gänge”, die mit Holzbalken abgestützt waren. Nach ein paar Minuten schalteten wir alle unsere Taschenlampen aus, um zu testen, wie dunkel es wirklich in so einer Mine ist. Ergebnis: Man konnte nicht einmal mehr seine eigene Hand vor den Augen sehen. “Smithy” (unser Tourguide) zeigte uns, wie der Alarm zum Stoppen der “drums” (Wagen) funktioniert. Es waren zwei Metalldrähte, die Töne erzeugten, wenn man sie aneinander presste.

Wir liefen an Pferdeboxen vorbei, in denen früher die Pferde gelagert wurden. Sie wurden genutzt, um die Wagen, die mit einer Tonne Kohle gefüllt waren, zu ziehen. Als wir weiter gingen, wurden die Gänge immer niedriger, sodass jeder sich ducken musste um sich nicht den Kopf an der Decke zu stoßen. Am Ende der Tour stellte Smithy uns noch die Lampen vor, die früher genutzt wurden, um zu testen, wie viel gefährliche Stoffe (wie Methangas) in der Luft sind. Dann quetschten wir uns erneut in den Fahrstuhl und fuhren die 90 Meter wieder hinauf.

Mittwoch

Wir erreichten das Stadion morgens, alle waren total gespannt und aufgeregt. Doch als Erstes mussten wir warten und hatten die Möglichkeit, im Shop etwas zu kaufen. Danach wurden wir in zwei Gruppen hineingeführt und erfuhren allerlei, zum Bespiel, dass es für sehr viele Sportarten, aber hauptsächlich für Rugby, genutzt wird. Natürlich finden dort auch Fußballspiele statt, unter anderem wird das Champions League Finale 2017 dort ausgetragen werden. Auch Fans von Monstertruckrennens kommen hier auf ihre Kosten, da es manchmal auch für solche Events genutzt wird. Zudem geben Stars wie Beyonce oder Bruno Mars dort Konzerte. All diese Informationen bekamen wir in einem kurzen Einführungsfilm, danach gingen wir auf den Rundgang und bekamen als Erstes den Pressekonferenzraum zu sehen. Jeder bekam ein Foto, auf dem er eine Pressekonferenz gehalten hatte. Danach besichtigten wir die Umkleideräume der heimischen Rugbymannschaft, lauschten einer Rede des Trainers und gingen dann weiter. Leider war alles vom Band und vieles nur auf dem Bildschirm, doch trotz alledem war es sehr interessant und jeder lernte etwas.

 

Cardiff Castle

Nach der Besichtigung des Millennium Stadium liefen wir zu Cardiff Castle. Dort schaute sich ein Teil der Gruppe zuerst den Bergfried und der andere das prunkvolle Haupthaus an, dann wurde gewechselt. Um zum Bergfried zu gelangen, mussten wir erst einmal viele Stufe erklimmen. Doch wir wurden mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Dann wieder hinunter, kurze Verschnaufpause und dann ins Haupthaus.

Nachdem wir eingetreten waren, kamen wir in die sehr eindrucksvolle Eingangshalle. Im gesamten Haus waren die Decken sehr hoch und es gab viele vergoldete Möbel und Verzierungen. Wir gingen weiter und jeder Raum war eindrucksvoller als der vorausgegangene. Am Ende der Tour hatte jeder 50 Fotos mehr auf der Kamera.

Dann trafen wir uns wieder mit der anderen Gruppe, aßen unser Lunchpacket und gingen in die Stadt.

 

Shop till you drop

Von 13 bis 17 Uhr gab es die Möglichkeit, Souvenirs oder andere Dinge einzukaufen. Viele waren zum Beispiel im Primark, Superdry-Store oder im H&M. Wenn man lieber etwas essen oder trinken wollte, konnte man sehr gut im Starbucks oder im Doghnut Laden eine Pause einlegen. Der Candy-Shop, welcher in der Shopping-Mall liegt, ist der Lieblingsladen von vielen geworden. Im Joke-Shop wurden uns viele verschiedene Scherzartikel vorgeführt, die teilweise ziemlich abgefahren waren. Wir waren um 15:00  Uhr sehr pünktlich an unserem Treffpunkt und so durften wir noch einmal zwei  Stunden in der Stadt shoppen gehen. So zogen wir in Gruppen wieder los. Wir waren noch einmal im Primark und haben das perfekte T-Shirt gesucht und später auch gefunden. Danach machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Treffpunkt, mit einem kurzen Abstecher in einen Souvenir Shop, welcher sich gegenüber von Cardiff Castle befand. Dort kauften wir uns flauschige Pullis und etwas für unsere Eltern und Freunde. Welsh Cakes sind in Wales sehr beliebt und so haben wir gleich ein paar Packungen erstanden. Pünktlich um 17:00 Uhr haben wir uns wieder alle getroffen.

 

Gemeinsames Abendessen:

Am Mittwochabend waren wir im Spice Route in einem indischen Restaurant essen. Wir saßen jeweils in Gruppen mit unseren Austauschpartnern/innen an einem Tisch. Nachdem wir uns über unseren Tag unterhalten hatten, gingen wir ans Buffet. Es gab Gerichte aus unterschiedlichen Ländern, sodass es jedem von uns schmeckte. Es gab neben Burgern, Pommes, Pizza, Nudeln und Reis auch uns unbekanntes Essen, was aber sehr gut schmeckte. Nach dem Hauptgang bedienten wir uns reichlich an dem Dessertbuffet. Für die Eisliebhaber/innen unter uns gab es drei verschiedene Eissorten, für die anderen Kuchen, Donuts und walisische Süßspeisen. Als alle mit dem Essen fertig waren und so langsam unruhig wurden, gingen wir in das gegenüberliegende Bowlingcenter.


Bowling

Am Anfang wurden wir mit unseren Austauschpartnern/innen in Gruppen aufgeteilt. Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, fingen wir an zu bowlen. Es gab unterschiedlich schwere Kugeln, die auch unterschiedliche Farben hatten. Nach der ersten Runde war klar, wer bowlen kann und wer nicht, und bei manchen schien es auch einfach nur Zufall zu sein. Alle spielten mit der Bande, weil sonst keiner, außer den Profis, getroffen hätte. Bei den meisten klappte es ganz gut, bei anderen wiederum nicht so. Wir spielten und es war sehr lustig. Nach dem Bowling waren alle so müde, dass sie nach Hause gingen und einschliefen.

Alles in einem war es ein rundum gelungener Abend, der uns sehr gefallen hat.

Donnerstag

Wir sind donnerstags auf unserer Wales Fahrt, in ein Freilichtmuseum gefahren und haben uns den Unterschied zwischen alten und neuen Häusern angeschaut. Zuerst waren wir an einem alten roten Haus:

Darin waren ein großes Himmelbett mit schönen Verzierungen und ein Ofen. Es gab noch Räume mit alten Sachen, die man heutzutage nicht mehr kennt, es gab keinen Fernseher und das Haus hatte ein Strohdach. Dann waren wir noch in einer sehr alten Mühle, in der alte Mühlsteine und eine große Windmühle waren. Es gab auch mehrere alte Werkzeuge.

Nachdem wir zwei alte Häuser besichtigt hatten, liefen wir zu einer alten Villa, die einen sehr großen Garten besaß. In den Shops gab es die verschiedensten Souvenirs (Schokolade, Postkarten und Schlüsselanhänger). Die Shops waren sehr klein, schick und auf jeden Fall auch sehr preiswert. In den Shops gab es die verschiedensten Sorten von Schokolade. Es gab Schokolade mit Erdbeeren und mit Nüssen; am besten war die Schokolade mit den Rosinen und den Nüssen. Es gab auch Feuerzeuge, auf die die Flagge von Wales aufgedruckt war. Das Beste waren die Postkarten mit atemberaubenden Bildern.

Nachdem wir in dem Shop waren, gingen wir zu einer Häuserreihe, in der dargestellt wurde, wie dasselbe Haus im Laufe von 200 Jahren verändert hat.

Und das Schönste am Schluss, wir waren in einem Schlossgarten, in dem viele schöne Pflanzen gepflanzt waren.

Freitag

Am Freitag, dem Abreisetag, besuchten wir ein letztes Mal die walisische Partnerschule “Bro Edern”.   Anders als an den letzten Tagen hatten wir unser ganzes Gepäck dabei und mussten uns von unseren Austauschpartnern/innen verabschieden. Schon als wir sonntags ankamen, fiel uns auf, dass alle Schüler/innen Schuluniformen tragen. Außerdem beginnt und endet der Unterricht wesentlich später als bei uns. Anders als in deutschen Schulen benutzen hier die Schüler/innen iPads im Unterricht. Jeden Morgen treffen sich alle in der Aula für eine Versammlung (Assembly). Vor Unterrichtsbeginn dürfen die Schüler/innen nicht in das Schulgebäude und warten auf dem Pausenhof auf den Schulbeginn. Während die Jugendlichen in Deutschland mit gewöhnlichen Linienbussen zur Schule kommen, werden hier die Schüler/innen mit extra Schulbussen zur Schule gebracht.

In den letzten Tagen unternahmen wir viele interessante Ausflüge, mit der Klasse oder mit unseren Austauschpartnern/innen. Beispielsweise besuchte ein Teil der Klasse sonntags einen Trampolinpark in Cardiff. Ereignisse wie ein Spaziergang am walisischen Meer, ein Schwimmbadbesuch, eine Führung durch die alte Mine “Big Pit”, eine Besichtigung des Millenium Stadiums und Cardiff Castles mit anschließendem Stadtbummel und gemeinsamem Abendessen sowie Bowling und schließlich ein Besuch im historischen Freilichtmuseum “St. Fagans” folgten und gefielen uns sehr.

Als Fazit kann man sagen, dass der Austausch ein voller Erfolg war und wir alle mit großem Bedauern wieder heimfahren.

 

„Unsere Zeit hier war sehr schön und ging leider viel zu schnell um. Wir alle freuen uns schon darauf, dass die Waliser uns im Juni in Deutschland besuchen kommen.“